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Jubiläumsgrat - Alpine Hochtour zwischen Zugspitze und Alpspitze

Wettersteingebirge, 3.-5.September 2005

Originalfotos: Canon EOS 30, Kodak Elitechrome 100 Extra Color, Polfilter

Digitalisierung: Reflecta ProScan 7200, VueScan Pro 9, Lightroom 5.3

Wir waren zu fünft, als wir Anfang September 2005 den Jubiläumsgrat im Wettersteingebirge begehen wollten: Andi, Michi, Detlev, Ludwig und ich. Der Jubiläumsgrat ist einer der großen Höhenwege in den Ostalpen, der zwischen Zugspitze und Alpspitze verläuft.

Es wird zu Recht davor gewarnt, den Jubiläumsgrat als reinen Klettersteig zu betrachten und damit zu unterschätzen. Die Kletterei ist technisch einfach, aber der Grat ist länger, als man erwartet, und man sollte im zweiten Grad seilfrei gehen können.

Wir wollten den Jubiläumsgrat "by fair means" begehen, das heißt berg- und talwärts ohne Benutzung der Seilbahn. Allein der Aufstieg auf die Zugspitze durch das Höllental, knapp 2200 Höhenmeter, ist mit schwerem Rucksack kein Spaziergang.

Am Nachmittag gerieten wir beim Aufstieg in ein schweres Gewitter, das wir an einer sicheren Stelle abwarteten, was uns aber gut zwei Stunden Zeit kostete. So kamen wir erst gegen halb zehn Uhr abends auf der Zugspitze an. Unsere ausgedörrten Kehlen lechzten nach einem frisch gezapften, kühlen Bier. Allein der Hüttenwirt des Münchner Hauses, der noch in der Küche zugange war, machte uns einen Strich durch die Rechnung. Vor zehn Minuten sei Küchenschluss gewesen, teilte er uns mit und ließ sich nicht erweichen, uns noch ein Bier zu zapfen. Ein Lager könnten wir haben, aber wir sollten uns schicken...

Wir waren einhellig der Meinung, dass er sich sein Lager sonst wohin schieben könne und bezogen unser Biwak draußen im Freien. Von dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den freundlichen Hüttenwirt!

Insgesamt stand unsere Tour unter keinem sehr guten Stern. Micha kämpfte mit einer Erkältung, Andi mit Durchfall. Außerdem hatten wir zu wenig Wasser dabei. Trotz aller Widrigkeiten kamen wir gut über den Grat und wieder nach unten. Das erste wohlverdiente Bier gab es dann auf der Höllentalangerhütte. Auch ohne den Grantler vom Münchner Haus...

Insgesamt eine landschaftlich schöne, klettertechnisch einfache, aber lange und keinesfalls zu unterschätzende Hochtour.