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Gewitterstimmung

Markt Schwaben, Sommer 2007

Originalfotos: Canon EOS 30, Kodak Elite Chrome 100

Digitalisierung: Reflecta ProScan 7200, VueScan Pro 9, Lightroom Classic

Zu den eindrucksvollsten Himmelserscheinungen überhaupt zählt zweifellos eine voll entwickelte Gewitterwolke. Ihr wissenschaftlicher Name Cumulonimbus capillatus incus verrät bereits viel über Form und Struktur der Wolke. Es handelt sich um eine mächtige Haufenwolke (lat. cumulus), die durch aufsteigende warme Luft und anschließende Kondensation der darin enthaltenen Feuchtigkeit entsteht.

Der oberste Teil der Wolke besteht aus Eis, woher die faden- oder haarartige (lat. capillatus) Struktur rührt. Gewitterwolken zählen zu den stockwerksübergreifenden Wolken, sie reichen vom Stockwerk der tiefen Wolken über das der mittelhohen bis in das der hohen Wolken. In unseren Breiten können Cumulonimbi Höhen von bis zu dreizehn Kilometern erreichen, in den Tropen sind es noch mehr. Am weiteren Aufsteigen werden die Luftmassen nur durch die Tropopause, die Grenze zwischen Atmosphäre und Troposphäre gehindert, weil dort die Lufttemperatur wieder zunimmt und der Konvektion ein Ende bereitet. Die aufsteigenden Luftmassen weichen zur Seite aus und bilden den typischen Amboss (lat. incus).

Es ist immer wieder faszinierend zu beobachten, wie sich an einem warmen Sommertag in der noch kühlen Luft des Vormittags zarte Wölkchen (Cumulus humilis) bilden, die am Nachmittag größer werden (Cumulus mediocris) und sich zu mächtigen Wolken (Cumulus congestus) entwickeln. Aus diesen wachsen dann, wenn die Sonneneinstrahlung weiterhin stark genug und hinreichend Feuchtigkeit vorhanden ist, die gewaltigen Cumulonimbus-Wolken. Daraus entladen sich meist kräftige Schauer und Gewitter. Allerdings kann es auch sein, dass die Konvektion zum Erliegen kommt und die Gewitterwolken in sich zusammenfallen.

Auf manchen der an unterschiedlichen Tagen entstandenen Bildern sind Flugzeuge zu sehen, die sich wie winzige Fliegen vor der mächtigen Wolke ausnehmen.